Ist Vitamin D ohne Vitamin K gesundheitsschädlich?

Ist Vitamin D ohne Vitamin K gesundheitsschädlich?

Vitamin D ist eines jener Vitamine, bei denen Mittel- und Nordeuropoäer chronisch unterversorgt sind. Die Folgen sind weitreichend und können je nach Einzelfall mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. In der Nahrungsergänzung mit Vitamin D wird jedoch ein wichtiger Faktor meist vernachlässigt: Vitamin D sollte immer mit Vitamin K2 eingenommen werden. In diesem Artikel fassen wir den wissenschaftlichen Stand der “Vitamin K2 Warnung” zusammen.

Generell werden einige Phänomene in Zusammenhang mit Vitamin D Mangel gebracht, die in Mittel- und Nordeuropa deutlich stärker verbreitet sind als in Südeuropa: Dazu gehören eine generelle Infektanfälligkeit, schlechte Wundheilung (1), allgemeine Müdigkeit (2), Knochen- und Rückenschmerzen (3) bis hin zur Fibromyalgie (4), sowie leichte bis mittelschwere Depressionen (5).

Ein klassisches, offensichtliches Beispiel kennen vielleicht viele von Euch von Euren Großeltern: Durch einen lebenslangen Vitamin D-Mangel leidet vor allem die ältere Generation heute an teils schweren Knochenproblemen - einschließlich der Wirbelsäule. Neben der bekannten und schmerzhaften Osteoporose kann dieser auch für das bekannte “Schrumpfen” mit zunehmendem Alter und eine buckelige Haltung der Wirbelsäule verantwortlich sein. Eine dauerhafte und bedachte Supplementierung mit Vitamin D ist also als Mitteleuropäer durchaus sinnvoll und Vitamin D nicht ohne Grund eines der von Ärzten am häufigsten empfohlenen Vitaminpräparate hierzulande.

Und doch ist Vorsicht geboten: Denn Vitamin D hat einen natürlichen Partner, das Vitamin K. Während Vitamin D also in aller Munde ist, gilt Vitamin K oft als das “vergessene Vitamin”. Dabei ist Vitamin D mit Vitamin K in Verbindung zusammen viel bioverfügbarer. Daher sprechen sich seit geraumer Zeit einige Experten zu dieser "Vitamin K2 Warnung" aus, wie im Weiteren erläutert:

Warum muss man Vitamin D mit Vitamin K2 einnehmen?

Eine der wichtigsten Funktionen von Vitamin D ist die Steuerung der Calciumaufnahme im Körper und die Synthese einiger wichtiger Proteine. Sowohl zur Verwertung des Calciums, als auch zur Aktivierung der gebildeten Proteine ist Vitamin D jedoch auf Vitamin K angewiesen. Es sorgt dafür, dass das Calcium abtransportiert und genutzt wird und die inaktiven Proteine Matrix-GLA (MGP) und Osteocalzin aktiviert werden. Ohne Vitamin K bleibt beides ungenutzt im Körper und bildet auf Dauer schädliche Ablagerung und gefährliche Verkalkungen. Die Folge können Nierensteine und Arteriosklerose sein oder sogar bis zum Herzinfarkt reichen (6).

“Das vergessene Vitamin K”

Obwohl Vitamin K nur sehr wenigen Deutschen bekannt ist, so hat es doch wie gezeigt eine wesentliche Rolle im Organismus. Und dennoch ist, wie so häufig, Vitamin K nicht gleich Vitamin K. So unterscheidet die Biologie hier zunächst zwei verschiedene Formen:

  • Vitamin K1 wirkt vor allem in der Leber und ist für die Blutgerinnung verantwortlich.
  • Vitamin K2 wirkt im ganzen Körper und aktiviert eine ganze Reihe wichtiger Proteine, die vor allem für die Verwertung von Calcium sorgen.

Und hier beginnt die Krux: denn während Vitamin K1 in vielen Gemüsen wie Spinat und Brokkoli vorhanden ist, findet sich Vitamin K2 fast ausschließlich in tierischen oder fermentierten Lebensmitteln.

Aber nur Vitamin K2, nicht K1, spielt eine besonders wichtige Rolle in der Vorbeugung von Osteoporose, Arteriosklerose und Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Ein Mangel an Vitamin K2 erhöht das Risiko an einem Herzversagen zu sterben fast ebenso signifikant wie starkes Rauchen (7). Es zeigt wichtige entzündungshemmende Eigenschaften (8) und neuere Forschungen zeigen zudem eine potente Wirkung bei chronischen Nierenleiden (9).

Die verschiedenen Formen von Vitamin K2

Neben der Unterscheidung zwischen Vitamin K1 und K2 gibt es eine weitere Unterklassifizierung, die nach der Anzahl der chemischen Seitenarme als MK4 (Menaquinon-4) bis MK13 betitelt werden. In Vitaminpräparaten werden heute fast ausschließlich MK4 und MK7 verwendet. Die Wirkung von beiden ist sehr ähnlich, und doch ist MK7 das deutlich überlegende Vitamin K2. Da MK4 deutlich schlechter im Blut bindet wird es binnen ein bis zwei Stunden wieder ausgeschieden: eine deutlich höhere und regelmäßige Dosierung wird dadurch nötig. MK7 hingegen ist über 72 Stunden nach der Einnahme im Körper aktiv. Eine Studie untersuchte die Unterschiede der beiden Varianten und konnte zeigen, dass nur 60µg MK7 eine bessere Wirkung haben als 500µg MK4 (10).

Die verschiedenen Formen von MK-7 

Und als ob all das noch nicht kompliziert genug wäre, so unterscheidet man auch bei MK7 nochmal zwei verschiedene Formen: die cis und trans-Isomere. Der menschliche Körper kann dabei nur die trans-Formen verwerten. Und obwohl die cis-Form bis zu 70% aus nutzlosen cis-Isomeren besteht, wird diese Variante doch von sehr vielen Vitaminpräparaten als Kostengründen verwendet.

Zusammenfassung 

Die Lektion dieses Beitrags ist zunächst die Erkenntnis, dass Vitamin D nicht ohne Vitamin K eingenommen werden sollte. Bei Vitamin K solltet Ihr immer sicherstellen, dass Vitamin K2 als MK7-Verbindung in der all-trans-Form (mit mindestens 99% trans-Isomeren) verwendet wird. Dann kann euer Vitamin D mit Vitamin K Supplement nicht nur seine volle Kraft entfalten, sondern ihr sichert euch auch vor potenziell schädlichen Wirkungen ab. 

Und auch dieser Hinweis sei uns noch erlaubt:

Wir haben alle klinischen Erkenntnisse zu Vitamin D und Vitamin K in Fragen der biologischen Verbindungen und der Dosierung in unseren Sonnenvitaminen zu einer hochwertigen und in unseren Augen klar überlegenen Nahrungsergänzung zusammengefasst.

 

Stichwörter: Vitamin K Mangel, Vitamin K2 Warnung, Vitamin D

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