Das Immunsystem: Die Folgen von TH1 bzw. TH2 Dominanz

Das Immunsystem: Die Folgen von TH1 bzw. TH2 Dominanz

Im allgemeinen Sprachgebrauch kennt jeder den Ausdruck “Immunsystem” - doch was sich genau dahinter verbirgt, außer der Tatsache dass es sich dabei um die körpereigene Verteidigung gegen Keime und Krankheiten handelt, verstehen die allerwenigsten. Selbst Ärzte und Therapeuten sprechen meist nur sehr generisch von “dem Immunsystem”. Dabei besteht das Immunsystem aus zahllosen verschiedenen Prozessen im Körper und - je nach deren Ausprägung - braucht es eine individuelle Bewertung um die eigenen Schwachstellen zu verstehen und zu behandeln.

Eine pauschale Stimulation des Immunsystems kann dabei mitunter sogar mehr schaden als nutzen, wenn das falsche ohnehin dominante System noch weiter stimuliert wird. Hauptaufgabe einer gesunden Nahrungsergänzung ist vielmehr ein ausgewogenes Immunsystem aufzubauen ohne eine einseitige Dominanz einzelner Immunprozesse.

Ziel dieses Blog-Beitrags ist es daher, euch genauer zu erklären, wo die Unterschiede liegen und wie ihr die wesentlichen Pfeiler eures Immunsystems gezielt stärken könnt.

T-Helferzellen Typ 1 & 2

Insgesamt gibt es viele verschiedene T-Helferzellen, die jeweils unterschiedliche Immunreaktionen auslösen. Die beiden wichtigsten, auf die wir uns auch an dieser Stelle fokussieren wollen, sind dabei die Typen eins und zwei, oder kurz TH1 und TH2.

TH1 Zellen aktivieren unsere Killer-T-Zellen (oder auch T-Killerzellen bzw. zytotoxische T-Zellen). Sie bekämpfen nicht direkt Bakterien oder andere Krankheitserreger, sondern töten vielmehr infizierte Zellen Deines eigenen Organismus, also Zellen die von den Erregern betroffen und erkrankt sind. Sie lösen somit den “Zelltod” aus, die sogenannte Apoptose. Auf diese Weise stellt das Immunsystem sicher, dass sich erkrankte Zellen nicht ausbreiten können und sie vom Körper ausgeschieden werden.

TH2 Zellen aktivieren hingegen die B-Zellen, stimulieren zusätzlich die Mastzellen und führen zu einer Bildung von neutralisierenden Antikörpern, die Pathogene - also beispielsweise Krankheitserreger wie Bakterien und Viren - direkt zerstören, sodass diese keinen Schaden mehr anrichten können. Sie töten also - vereinfacht ausgedrückt - nicht erkrankte Zellen, sondern die Auslöser der Erkrankung.

Beide Systeme sind essentiell für unser Überleben. Ein unkontrolliertes TH1 System würde beispielsweise auch ziellos gesunde Zellen zerstören, während ein Totalausfall des TH1 zu einer grenzenlosen Vermehrung erkrankter Zellen führen würde.

Wie erkenne ich, welches System bei mir dominiert?

Sehr viele Menschen haben eine Dominanz von einem der beiden Systeme. Solange diese Dominanz sich in Grenzen hält, ist das auch nicht schlimm. Problematisch wird es dann, wenn Krankheitsbilder konkret wegen einer solchen T-Dominanz entstehen. Wie erkenne ich also wozu mein Immunsystem tendiert?

Menschen mit einer TH1-Dominanz neigen generell zu Überempfindlichkeiten. Durch die Überstimulation von Lymphozyten (T-Killerzellen) neigt der Körper zu chronischen Entzündungen.

Klassische Symptome für eine TH1-Dominanz sind:

  • “Brain Fog”
  • Lebensmittelallergien
  • Chronische Müdigkeit / Depression
  • Rheumatoide Arthritis / Gelenkentzündungen
  • Hashimoto und andere Autoimmunerkrankungen
  • Morbus Crohn

Nicht selten tritt eine TH1-Dominanz nach einem schweren Infekt (beispielsweise der Grippe) auf. Ein solcher Infekt stimuliert die TH1-Zellen und es kann vorkommen, dass diese Stimulation auch nach Abklingen der Erkrankungen vom Immunsystem aufrecht erhalten wird.

Menschen mit einer TH2-Dominanz hingegen haben ein entzündungshemmendes systemisches Profil.

Klassische Symptome für eine TH2-Dominanz sind:

  • Ekzeme 
  • Heuschnupfen und andere Allergien
  • Chronische Nebenhöhlenentzündung
  • Asthma
  • Histaminunverträglichkeit
  • Nesselausschlag
  • Lebensmittelunverträglichkeiten
  • Anfälligkeit für gewisse Tumore

Wie kann ich die einzelnen Systeme unterstützen?

Generell ist eine gesunde Lebensweise mit wenig Stress, ausreichend Schlaf und Sport ein grundlegender Aspekt für ein ausgewogenes Immunsystem. Auch ein Fokus auf die Darmgesundheit hilft die beiden Säulen auszugleichen, denn über 80% aller Immunzellen des Körper befinden sich im Darm.

Daneben gibt es aber auch Stoffe in der Natur, die gezielt TH1 bzw. TH2 Immunreaktionen stimulieren können.

Potente TH1-Stimulatoren sind:

  • Katzenkralle
  • Echinacea
  • Knoblauch
  • Astragalus
  • Vitamin C
  • Vitalpilze

Wirksame TH2-Stimulatoren sind:

  • Kurkuma
  • MSM (Methylsulfonylmethane)
  • Boswellia / Weihrauch
  • Ingwer
  • Zimt
  • Grüntee

Wichtig ist an dieser Stelle auch zu erwähnen, dass der Aufbau der nicht-dominanten Immunreaktion nicht parallel die jeweils andere abschwächt. Das heißt die Stimulation der TH2-Reaktion bedeutet nicht die Abschwächung einer gut ausgeprägten TH1-Reaktion.


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